Rad nicht von der Rolle sondern für die Rolle

Schon länger wollte ich zusätzlich zu meinen 2 alten Stahlhobeln (also Rennrädern) noch einen weiteren alten Stahlhobel erwerben. Aber weder war ich mir über einen möglichen Verwendungszweck so ganz im Klaren noch wurde ich bei ebay so recht fündig. Durch einen glücklichen Zufall bin jetzt über Arbeitskollegen an gleich zwei, na ja sagen wir besser „Rennradleichen“ herangekommen. Über „Leiche“ Nummer 2 werde ich später in diesem Blog berichten.
Hier geht es erstmal um Nummer 1 oder besser um „Touring Racing ?“.
 

 
Welche alte Marke sich tatsächlich dahinter verbirgt, konnte ich bisher nicht herausfinden. Nur daß es solche Räder mit den Bezeichnungen „Touring Racing I“, „Touring Racing II“ und „Touring Racing III“ gab. Die Nummer kann man aber leider nicht mehr lesen.
 

 
Kollege Markus hat mir das Rad besorgt. Sein Nachbar wollte es auf den Sperrmüll geben, weil das Schaltwerk verbogen ist. Was genau passiert ist, weiß ich nicht. Es sah jedenfalls übel aus.
 

 
Irgendwie hat es der Vorbesitzer geschafft, Schaltwerk, Ausfallende und Kette ineinander zu knoten. Ich habe also erstmal alles komplett zerlegt, um einen Überblick zu erhalten, was noch brauchbar ist.
 

 
Das Ausfallende konnte ich wieder einigermassen gerade biegen, so daß zumindest der Schnellspanner wieder hält.
 

 
Der Sattel war völlig fertig. Ich hab mal allen Schaumstoff entfernt. Vielleicht kann man auf der Schale sitzen. Als alter Brooksfahrer bin ich ja Härte gewöhnt.
 

 
Die Laufräder sind noch erstaunlich gut in Schuss, Naben laufen fast leise, kein Seitenschlag und die Reifen halten sogar die Luft.
 

 
Mein Plan sieht jetzt so aus, daß ich alles wieder soweit möglich herrichte, um ein möglichst billiges Rad zu erhalten. Noch sieht es mit 10 Euro für eine neue Kette ja ganz gut aus. Dieses Rad möchte ich dauerhaft in meine Rolle im Keller spannen. Dann muss ich die Geschichte nicht immer umbauen und kann mich bei schlechtem Wetter spontan drauf setzen. Deswegen heißt das Projekt jetzt auch „Rad für die Rolle“.

Das weitere Vorgehen hab ich mir so gedacht:

Die noch brauchbaren Teile (siehe Karton im Bild oben) werden gereinigt und geprüft. Tretlager und Naben werde ich wohl mal zerlegen und neu fetten. Die Schalthebel und die Bremsen kann ich für das zweite Selbstbauprojekt gebrauchen. Wenn das Schaltwerk nicht mehr zu retten ist, wird es halt ein Singlespeed. Dann werde ich mit einem anderen Rad auf der Rolle die optimale Übersetzung ermitteln und diese dann fest einstellen. Auf Lenkerband werde ich erstmal verzichten, bis ich mir mit der Lenker- und Bremshebelposition sicher bin. Denn die Bremshebel verlieren zwar ihre Funktion bleiben aber auf jeden Fall dran, weil ich mich da gern dran festhalte. Na und dann wird (fast) alles wieder zusammengebaut.

Eins ist klar, mit dem Projekt Traumrad hat das ganze erstmal nichts zu tun. Aber wer weiß, vielleicht finde ich so viel Gefallen am Selbstbau, daß ich auch mein Traumrad mal irgendwann selbst aufbaue.

Ein Gedanke zu “Rad nicht von der Rolle sondern für die Rolle

  1. Pingback: Alle meine Räder | Stefan Hock's Blog

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