Weltkulturerbe Fahrrad

Durch einen Bericht auf radioeins wurde ich auf eine Initiative aufmerksam, die das Auto in die Liste des Weltkulturerbes aufnehmen lassen will (IAK Initiative Automobiles Kulturgut e. V.). Ein Interview dazu gab es im Tagesspiegel. Neben den „greifbaren“ Weltkulturerben wie z.B. das Dresdner Elbtal gibt es auch eine Liste des Immateriellen_Kulturerbes. Laut Wikipedia gilt:
„Als immaterielles Kulturerbe … bzw. immaterielles kulturelles Erbe werden kulturelle Ausdrucksformen bezeichnet, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden, daher im Gegensatz zu unbeweglichen Bauten und beweglichen Gegenständen … nicht anfassbar sind.“ Es ist Sache der beteiligten Staaten, eigene Verzeichnisse anzulegen (Bundesweites_Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes). Dann wir die Aufnahme in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit geprüft.

So viel zur Vorgeschichte und zum Prozedere…
Nun frage ich mich natürlich, ob denn das Auto (oder müsste man eher das „Autofahren“ als kulturelles Tun betrachten?) so schützenswert ist? Sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen bzw. Krieg zu führen entspricht ja auch den genannten Kriterien, wird aber bestimmt nicht aufgenommen. Ob mein Vergleich zwischen Autofahren und Kriegführen an den Haaren herbeigezogen ist mag jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls hätte einen besseren Vorschlag für das Weltkulturerbe: Die Erfindung des Fahrrads bzw. das Radfahren.
Genau wie das Auto ist das Fahrrad eine deutsche (um nicht zu sagen badische) Erfindung und damit allemal wert, in diesem Land entsprechend gewürdigt zu werden.
Noch mal schnell die Bedingungen prüfen:

  • „unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen“ – ohne Können fällt man um – check
  • „von Generation zu Generation weitervermittelt“ – also ich hab es meinen Kindern beigebracht – check
  • „stetig neu geschaffen“ – dazu muss man sich nur die neuesten Entwicklungen auf dem Fahrradmarkt ansehen – check
  • „daher im Gegensatz zu unbeweglichen Bauten und beweglichen Gegenständen … nicht anfassbar sind“ – heißt für mich, entweder das Fahrrad muss doch als materielles Weltkulturerbe gesehen werden oder es geht um das Radfahren

Wenn man das Radfahren würdigt, hätte das auch den Vorteil, dass alles viel umfassender betrachtet werden kann:

  • Auswirkungen auf den Menschen (z.b. Gesundheit)
  • Auswirkungen im Städtebau
  • Sport
  • Tourismus

Ich sehe mich aber (noch) nicht berufen, eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen. (Vielleicht wenn ich als Rentner mal Langeweile habe.) Wer möchte, darf sich gerne an dem Thema austoben. Vielleicht könnten meine Radbloggerkollegen sich auch noch dazu äußern?

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