Natürlich stellt sich die Frage, sollte man Twitter für den Wahlkampf nutzen? Wenn ja, wie stellt man es geschickt an?
Gibt es Vorbilder, denen man nacheifern sollte? Gibt es Negativbeispiele?
Eine Übersicht zum Thema bietet homopoliticus.
Zunächst mal: Auf Kommunaler Ebene konnte ich keine aktiven „Zwitscherer“ der Freien Wähler finden. Nur für die Europawahl tut sich da was: FWEuropa.
Zunächst sollte man sich überlegen, ob man als Institution oder als Person twittern möchte.
Ein Beispiel für eine Ortsgruppe einer Partei bei Twitter liefert die FDP Mannheim.
Das kann man so machen, aber ich persönlich finde:
Twitter lebt davon, daß Menschen Ihre persönlichen Gedanken kurz zusammenfassen.
Gerade die Mischung aus Gedanken, Fragen, Links und gerne auch mal Belanglosigkeiten macht den Reiz dieses Mediums aus.
Das kann aber nur ein persönlich verfasster Tweet bieten.
Aus dem gleichen Grund halte ich auch automatisch erstellte Tweeds für problematisch.
Z.B. gibt es einen von trupoli erstellten Tweet des Herrn Westerwelle.
Mancher Leser erkennt vielleicht gar nicht, daß er dort nicht dessen persönlichen Tweet liest.
Aber wenn ich ehrlich sein soll, informativer als das was Guido selbst geschrieben hat ist es allemal.
Und damit kommen wir zum eigentlichen Problem. Ich finde, bevor man ein schlecht oder gar nicht gepflegtes Twitter-Profil anlegt, sollte man es lieber sein lassen.
Aber selbst, wenn im Wahlkampf fließig getwittert wurde, kann es schon mal vorkommen, daß danach der Eifer etwas nachlässt.
Prominentestes Beispiel: Barack Obama mit immerhin 915951 Followern.
Bis zum 4. November 2008 hat er getwittert (war er natürlich auch nicht selbst, aber egal) bis zum Exzess und danach?
Aber das gleiche Phänomen kann man auch bei (Wahl-)Verlierern beobachten: Andrea Ypsilanti.
Aber genug gemeckert, hier sind meine derzeitigen Twitter-Favoriten:
Thorsten Schäfer-Gümbel Fraktions- und Landesvorsitzender SPD Hessen
Kajo Wasserhövel Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfchef der SPD
Kordula Schulz-Asche Landesvorsitzende der hessischen GRÜNEN
Über deren persönliche oder politische Qualitäten möchte ich damit keine Aussage treffen. Ihre Tweeds jedoch entsprechen meinem Geschmack: gut gepflegt und gesund gemischt.
Kajo Wasserhövel wird übrigens gerne und oft zum Thema Wahlkampf 2.0 interviewt:
turi-2
radioeins
Sehr erfrischend finde ich den Auftritt von Frau Merkel, locker geschrieben, die Seite nett gestaltet, regelmässige Updates…
Das ist leider nur ein Fake, aber oft genug ist die Parodie besser als das Original.