Nach der Tour ist vor der Tour. Während man noch in Erinnerungen schwelgt, häufen sich schon im Fernwehzentrum des Hirnkastens die Ideen fürs nächste Jahr. Will heißen: Ich hab noch nicht den Artikel über meinen Rennradurlaub 2015 geschrieben, da fließt mir schon dieser hier aus den Fingern. Die Tour ist doch nicht mehr zu toppen, oder? He, ich bin einmal durch ganz Deutschland geradelt. Naja, fast. Ja ja, ich hab 2 Jahre gebraucht. Egal, war geil.
Aber jetzt braucht es einen neuen Ansatz. Was hat mich denn bisher gestört? Die letzten 3 Jahre habe ich mich zu oft der Zielerreichung untergeordnet. Der Drang noch ein paar Kilometer zu machen, führte meist dazu, dass ich vieles habe links liegen lassen: Museen, Kirchen, schöne (Bahn)Radwege, Anstiege, usw. Zum Beispiel habe ich den Umweg zum Besucherzentrum der Himmelsscheibe von Nebra ausgelassen und bin an der Saale geblieben. Das war es mir zu der Zeit wert. Aber beim nächsten Mal…
Wie wäre es denn, eine Tour ganz ohne Ziel zu machen? Einfach ein paar Regeln aufstellen und einen Würfel mitnehmen. Die Regeln könnten so aussehen:
- lass Dich überraschen
- sei offen für alles
- wenn Dir etwas gefällt, schau es Dir an
- suche Dir immer nur das nächste Ziel aus
- wenn du kein Ziel hast, würfele die Richtung
- Mut zur Lücke
- nach 100 km oder ab 18:00 wird eine Unterkunft gesucht
Die Priorität soll also nicht mehr auf Strecke machen liegen, sondern auf dem „Erleben“.
Wie wäre das dann in der Praxis? Morgens oder wenn ich tagsüber wieder „Fahrt aufnehme“, überlege ich mir ein Zwischenziel (z.B. Himmelsscheibe von Nebra) oder einen Weg den ich nehmen möchte (z.B. Saaleradweg – kleiner Scherz). Wenn mir grad nix einfällt, wird gewürfelt (1 Norden, 2 Osten, oder so, geht nicht ganz auf…). Wenn mir unterwegs etwas interessantes begegnet, wird es angeschaut. Wenn sich ein Hinweis auf eine erreichbare Sehenswürdigkeit ergibt oder ich auf einen Bahnradweg oder eine noch nicht befahrene Bahnstrecke treffe…zack Planänderung. Das Gleiche gilt natürlich auch für das leibliche Wohl und besonders für Veranstaltungen (z.B. Konzerte am Abend).
Wo geht es los? Ganz kurz habe ich über so was wie den geographischen Mittelpunkt Deutschlands nachgedacht, aber schaut euch mal an, wo der liegt/die liegen. Warum nicht einfach von zu Hause losfahren oder erstmal die S-Bahn auswürfeln und bis zur Endstation fahren? Ich war noch nie in Homburg(Saar). Wo ich dann wohl nach einer Woche lande?
Es ist ja noch lange hin und ich kann die Idee noch ein wenig in meinem Hirn herumwälzen.
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