Eurobike 2023

Jetzt habe ich meine Eindrücke von der Eurobike 2023 ein wenig sacken lassen und möchte endlich darüber berichten.
Entgegen den vorigen Jahren, in denen ich immer irgendwas zu recherchieren hatte (Lastenräder für meinen Arbeitgeber, Zubehör fürs #Pierrot) fuhr ich dieses Jahr ganz ohne speziellen eigenen Auftrag hin.

Lapierre

Ich habe ja inzwischen ein leichtes Faible für Lapierre entwickelt. Leider war Lapierre nicht auf der Messe vertreten. Nur am SRAM-Stand war das Lapierre Aircode DRS 110 LM zu sehen.

Das ist eine Kooperation mit Alpine, die auf deren Engagement in Le Mans (LM) und deren Modell „A110 R“ hinweist.

Traumrad

Trotzdem ist das Thema „Traumrad“ immer noch nicht ganz vom Tisch.

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Weswegen ich auch noch bei ToutTerrain vorbeigeschaut habe.

Gravel

Es lies sich nicht vermeiden, das ein oder andere Gravelbike anzuschauen.

Hier zum Beispiel das Scott Addict Gravel. So ganz scheinen manche Hersteller den Werbeversprechungen nicht zu glauben, die Kette würde von den Einfachkettenblättern nie herunterfallen😉

Ein echtes Träumchen ist das GX-900 von der fahrradmanufaktur. Ich finde es sinnvoller/erstrebenswerter als das noch teurere Topmodell GX-1200, weil eine komplette Lichtanlage von SuperNova mit SON-Dynamo dran ist. Zum Stahlrahmen muss ich nix weiter sagen 😉

Wer Aluminium bevorzugt, könnte beim TITICI Alloi schwach werden. Der Rahmen wird aus Dedacciai-Rohren in Italien gefertigt.

Wenn Ihr eher Großserie bevorzugt, werdet Ihr vielleicht bei KTM fündig. Im Mittelfeld bewegt sich das KTM X-Strada 20. Auf der Seite wird aber anscheinend noch das Vorjahresmodell mit 2×10 gezeigt.

Ihr möchtet lieber einen Holzrahmen haben? Dann solltet Ihr Euch mal bei My Esel umtun. Auf den Bildern seht Ihr das neue E-Gravel. Da muss man schon genauer hinschauen, um den Nabenmotor oder die Ladebuchse überm Tretlager zu erkennen.

Gudereit

Weil wir mehrere Räder von Gudereit im familiären Fuhrpark haben, schau ich da auch immer gerne am Stand vorbei. Die neuen Premium 11.0 evo lite mit der erhabenen Beschriftung konnte ich leider weder im Programm noch in der Broschüre für 2023 finden. Wäre schade, wenn diese Rahmen es nicht in die Serie schaffen. Das sieht nämlich sehr schick aus.

Lupine

Die Lupine SL Mono habe ich (hauptsächlich als Tagfahrlicht) am Pierrot. Geiles Teil! Ob sie wirklich die 16 h Laufzeit schafft, kann ich noch nicht wirklich bestätigen. Ich hab es noch nicht drauf ankommen lassen, sie komplett leernudeln zu lassen. Aber es sieht schon gut aus. Die Lampe selbst übrigens auch. Der Schnellspanner ist schon edel.

Topeak

Braucht man wirklich einen Drehmomentschlüssel mit digitaler Anzeige? Und schleppt man den wirklich im Täschchen auf Tour mit? Gut, der Inhalt ersetzt ein Multitool. Aber im Zweifelsfall hat man das Ding jahrelang dabei und wenn man es wirklich braucht, muss man es erst laden. Ich bin skeptisch.

Schutzbleche

Ja, ich weiß, andere sind halt skeptisch, ob Schutzbleche am Rennrad sein müssen.

So wird das Thema auch von den Herstellern etwas stiefmütterlich behandelt. Merida zeigte auf der Messe das Scultura Endurance 8000, das mit allen erforderlichen Ösen vorbildlich ausgerüstet ist. Auf der Produktseite steht aber nur zu lesen, man könne den „F-Mount“ (diesen schwarzen Steg an den Sattelstreben) auch wieder abschrauben, damit er optisch nicht stört. Wie die Schutzbleche aussehen, ist nicht herauszufinden. Meine diesbezügliche Frage am Messestand wurde auch eher lieblos beantwortet: „Wir können ja nicht alles zur Messe mitbringen.“ Schade

Solche minimalistischen Lösungen sind ja auch eher lachhaft.

Campagnolo

Nur ein kurzes Statement zur neuen elektronischen Super Record. Sie wird gewiss ihre Fans finden und ist bestimmt hohe italienische Ingenieurskunst, ich finde sie viel zu klobig.

Hässlichstes Rad

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Wie immer prämiere ich Räder in zwei Kategorien.

Sorry Rotwild, aber mit dem R.R275 X haben Eure Designer etwas daneben gegriffen.

Schönstes Rad

Ach, in dieser Kategorie kann ich mich nicht entscheiden. Deshalb zeige ich Euch einfach eine kleine Auswahl.

Fazit

Ich hadere ja immer noch mit dem neuen Standort in Frankfurt. Ich komme zwar leichter und schneller hin, aber das Flair fehlt. Manches hat zu viel Raum, manches zu wenig. Ich weiß nicht, ob ich mir für die Podiumsdiskussionen beim Pressedienst Fahrrad eine größere oder prominentere Bühne gewünscht hätte. Ich fand die Diskussionen auf und neben der Bühne sehr spannend. Aber ein größeres Publikum wäre schon wegen des Aufwandes auch schön gewesen.