Asterix und die Goten

Bis zum 24. Oktober 2013 müssen wir uns noch gedulden, dann erscheint „Asterix bei den Pikten“. Das wird wohl mal wieder eine der klassischen „wir besuchen ein anderes Volk und machen uns über Ihre Eigenheiten lustig“-Geschichten (hoffe ich!). Um bis dahin die Wartezeit zu verkürzen (während ich dies schreibe hoffe ich, daß ich den Artikel noch rechtzeitig vorher veröffentliche, sonst muss ich die Einleitung umschreiben…äh wo war ich?) schreibe ich jetzt erstmal was über „Asterix und die Goten“. Die Goten?  Hat man ja schonmal gehört, auch von Westgoten und Ostgoten. Aber wer waren die und wo wohnten die? Laut Wikipedia fand die Spaltung „um das Jahr 290“ (n. Chr.) statt. Um die Zeitenwende gab es an der Weichsel einen Stammesverband, den antike Geschichtsschreiber als „Gotonen“ bezeichnenDie Asterix-Geschichten spielen aber im Jahr 50 v. Chr.! Da waren die Autoren wohl etwas großzügiger bei der Geschichtsbetrachtung. Gemeint waren ganz offensichtlich die Deutschen bzw. ihre Vorläufer. Immerhin ist es in der Geschichte möglich, die Grenze zwischen Gallien und dem Gebiet der Westgoten zu überschreiten und als die Geschichte geschrieben wurde (1973) gab es bei uns ja auch mal wieder eine Unterscheidung zwischen Ost und West. Richtig viel gibt es da aber nicht zu geokodieren, zumindest auf „gotischem“ Boden werden keine Ortsnamen genannt.
Den Karnutenwald konnte ich auch nicht eindeutig zuordnen. Im deutschen Asterix-Archiv steht folgendes: „Bereits Cäsar berichtet in seinem Werk „De Bello Gallico“ über diese abgehaltenen Treffen, die nach den dortigen Angaben rund um die heutigen Städte Orléans und Chartres stattgefunden haben.“ Zumindest rund um Orléans gibt es heute noch Wälder, aber genauer weiß es halt keiner.
Der Druide Spürnix ist vom Stamme der Belgae. Aber: „Der heutige Staat Belgien, der so erst seit 1830 existiert, wurde historisierend nach den teilweise in dessen heutigem Gebiet ansässigen Belgern benannt; eine durchgehende historische Verbindung von den Belgern zu den heutigen Belgiern existiert nicht.“
Doch da! Eine Stadt! Dariorigum! Aber falsch geschrieben, laut Wikipedia war Darioritum zu römischer Zeit der Name von Vannes. Dort  hat sich einer der Druiden eine Klappsichel gekauft.
 
 

 
In diesem Band kommen wir Goten, äh Germanen, äh wir Deutschen nicht wirklich gut weg, eigentlich sogar noch schlechter als die Römer und die spinnen ja bekanntlich. Soweit ich mich entsinne wurden die Ägypter, die Briten, die Normannen, die Spanier, die Schweizer oder die Belgier mit einem freundlicheren Augenzwinkern karikiert. Ob das bei der Veröffentlichung auf dem deutschen Markt 1970 der Völkerverständigung wirklich dienlich war?

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