Silzenwiesen

In der Sitzung des AUT (Ausschuss für Umwelt und Technik) am 02.12.2015 habe ich viel über das Rückhaltebecken Silzenwiesen gelernt und auch was in diesem Zusammenhang ein Schütz ist. Den Ausdruck kannte ich als alter Elektrotechniker in einem anderen Zusammenhang. Aber dazu später mehr.
Um das neu gelernte zu vertiefen, machte ich mich auf, um alles vor Ort zu begutachten. Das Ergebnis lest und seht Ihr hier in diesem Artikel.

Google Earth

Das KML zum Runterladen gibt es hier.

Rollen wir das Ding mal von hinten auf. Die Silzenwiesen sind fast komplett von einem Deich umgeben, der Rest wird durch die natürliche Erhebung in Richtung Kraichgau bzw. den Bahndamm abgedichtet.

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Bild 1                                       Bild 2

Entwässert wird das Becken durch ein Wehr. Das Wasser durchquert von dort aus unter mehreren Brücken die Bahngleise und die K3575, gelangt über einen Schlenker in den Unterfeldgraben, der schließlich in den Duttlacher Graben mündet (rote Linie). Dieser ist der Vorfluter der Bruchsaler Kläranlage und hat sonst keinen nennenswerten Zufluss.

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Bild 3                                      Bild 4

Am Rand gibt es noch etwas erhöht einen Teich. Wo dessen Zufluss herkommt, weiß ich allerdings nicht. Möglicherweise ist es die Entwässerung des Rollenbergtunnel der Schnellfahrstrecke.

006_Silzenwiesen_20150201

Bild 5

Teile der Silzenwiesen sind sumpfig bzw. stehen meist unter Wasser, da sie wie auch das Stettfelder Bruch im Bereich der Randsenke der Kinzig-Murg-Rinne liegen und damit auf Grundwasserniveau. Das ist wohl auch der Grund (ups Wortspiel), warum sich am Zulauf ein Teich befindet, denn normalerweise läuft eben nichts zu.

011_Silzenwiesen_20150201

Bild 6

Der Zulauf (grüne Linie) kommt vom Kraichbach diagonal unter der K3523 und der Katzbachbahn hindurch. Wie das detaillierter ausschaut, hatte ich mir im Notizbuch gezeichnet.

Image

Zum Kraichbach hin ist der Zulauf nicht durch ein Wehr sondern durch eine feste Betonstufe abgeriegelt.

020_Kraichbach_20150201

Bild 7

Rechts im Bild seht Ihr ein Schütz im Kraichbach. Dort wird das Hochwasser bei Bedarf soweit aufgestaut, bis das Wasser nach links über die feste Stufe abläuft. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Stufe aber falsch bemessen. Sie müsste abgetragen und etwas niedriger(?) wieder aufgebaut werden.
Also zusammengefasst wird bei Hochwasser dieses teilweise vom Kraichbach in die Silzenwiesen geleitet, um den Kraichbach zu entlasten. Wegen der begrenzten Aufnahmefähigkeit des Duttlacher Grabens wird das Wasser dann langsam in diesen abgelassen (man will ja nicht stattdessen Waghäusel überschwemmen). Wenn gerade von Bruchsal zuviel Wasser kommt, muss man entsprechend warten. Ewig kann das Wasser aber auch nicht im Rückhaltebecken bleiben. Das ist ja nicht wirklich dicht. Es sollte zwar nirgends überlaufen und die Deiche sollten auch halten (so ganz genau weiß das aber keiner, die Silzenwiesen waren noch nie komplett voll), aber spätestens nach 2-3 Tagen steigt der Grundwasserspiegel wohl ringsum so hoch, dass die Keller am Viehtrieb nass werden.
Ihr seht, es ist eine Wissenschaft für sich und ich hoffe, ich konnte es ein wenig erklären.

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