Ich hatte es in dem verlinkten Artikel bereits angekündigt, ich habe ein neues Projekt gestartet: #RundUmBaWü
Das fing ganz klein an mit Tagestouren bis die Anreise so lang wurde, dass es nur noch als verlängertes Wochenende zu schaffen war. Darüber werde ich Euch irgendwann noch detaillierter berichten, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Nur so viel: Der Reigen war sehr bunt. Gravelbiketour, Wanderungen mit der Familie und auch Familienradtouren in verschiedenen Konstellationen. K2 konnte ihr neues Rennrad im Taubertal gebührend einweihen. Mit der besten Stokerin der Welt war ich mit dem Tandem bis Giengen an der Brenz gelangt.
Und hier beginnt nun diese Geschichte. Im September durfte ich mit meinem geliebten Basso Randonneur alleine los und hatte ein Zeitfenster von 8 Tagen.
Also war #Würfelreisen angesagt. In Summe sind dabei 415 km rumgekommen.
Etappe 12 Giengen an der Brenz – Günzburg 36 km
Über die erste Etappe bzw. in der Gesamtzählung halt die 12. gibt es nicht viel zu sagen. Nach der Anreise mit #bwegt blieb noch etwas Zeit durch den Regen zu radeln. Es ging erst die Brenz abwärts und dann ein Stück die Donau wieder hoch bis Günzburg.
Etappe 13 Günzburg – Memmingen 49 km
Ich dachte ja, ich würde Richtung Ulm radeln. Aber es kam anders. Denn es gibt einen Günzradweg Richtung Süden.
Der ist zwar recht hübsch aber überwiegend geschottert. Außerdem kam der Wind von vorne. Also bin ich irgendwann doch Richtung Westen abgebogen und nach Illertissen gelangt.
Dort habe ich das erste Mal gewürfelt und wollte mit dem Zug nach Oberstdorf fahren. Die nächste RB fuhr aber nur bis Memmingen. Also habe ich dort übernachtet.
Etappe 14 Memmingen – Wangen im Allgäu 68 km
Am nächsten Morgen habe ich nochmal geschummelt und bin mit dem Zug weiter nach Kempten.
Wobei Zugfahren für mich ja okay ist, wenn ich die Strecke noch nicht in meiner Sammlung habe. Ich wollte nämlich unbedingt den Bahnradweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Kempten–Isny radeln. Der ist wirklich hübsch gelegen, gut hergerichtet und mit kurzweiligen Infotafeln bestückt. Zusätzlich bietet er den unbestreitbaren Vorteil, mit sanfter Steigung über die Europäische Hauptwasserscheide zu führen.
Auch der Blick auf die Alpen mit frischem Schnee war recht schön. Von Isny bis Wangen ging es dann nur noch bergab.
Von diesen ganzen Städten im Allgäu hatte ich zwar schon gehört. Hatte aber nicht geahnt, wie schnuckelig die sind, allesamt mit viel Fachwerk, gut erhaltenen Stadttoren und natürlich auch toller Gastronomie und Hotels. Hab ich auch gecheckt😉
Etappe 15 Wangen im Allgäu – Romanshorn 80 km
Nach meinen Umrundungsregeln musste ich ja irgendwann mal zum Bodensee gelangen. Bayern als Nachbarland war zur Genüge abgehandelt.
Der Würfel hat mich nach Lindau geführt, also doch noch mal Bayern.
Dort habe ich kurzerhand Österreich zum Nachbarland erklärt und habe nach Bregenz übergesetzt. Damit kommt zu meinen Transportmodi bei diesem Projekt auch noch „Schiff“ dazu. Bei der folgenden Umrundung des Bodensees überquerte ich erst die Bregenzer Ach…
…und dann den Rhein. Wobei erstere definitiv hübscher ist. Dann kam der Altenrhein, der hier die Grenze zur Schweiz bildet.
An dem Tag habe ich es bis Romanshorn und der lokalen Spezialität Zanderknusperli am Hafen geschafft.
Etappe 16 Romanshorn – Überlingen 26 km
Dieser Tag sollte ein Ruhetag werden, also möglichst wenige Radelkilometer bereithalten. In Romanshorn wollte ich aber nicht bleiben. Also ging es mit der Thurbo nach Konstanz.
Siehe da, auch die SBB kann Verspätung.
Weil ich ja faul sein wollte, wieder mit dem Schiff weiter nach Unteruhldingen.
Wo ein Bahnhofsgebäude ist, war auch mal eine Bahnstrecke. Der recht kurze Bahnradweg führt nach Mühlhofen.
Den Rest des Tages habe ich im Schloss und Kloster Salem verbracht. Wo man dank guter Gastronomie und zahlreichen Führungen eine schöne Zeit haben kann.
Von dort war es nicht mehr weit ins wunderhübsche Überlingen.
Etappe 17 Überlingen – Tuttlingen 78 km
Nach dem gelungenen Ruhetag wollte ich es mir wieder etwas schwerer und komplizierter machen. Ich hatte schon so eine grobe Idee, wusste aber nicht, ob ich das schaffen könnte. Also bin ich erstmal an die Spitze des Bodensees bei Ludwigshafen und dann weiter nach Stockach geradelt. Von da ging es mit dem Seehäsle nach Radolfzell. Dort wollte ich unbedingt nochmal im ecke 9 zu Mittag essen, wo wir es schon im Sommer bei unserer Radtour um den Untersee sehr schön hatten. Von dort bin ich die Radolfzeller Aach entlang geradelt über Singen bis nach Aach.
Ich wollte unbedingt mal den Aachtopf sehen, die wasserreichste Quelle Deutschlands. Hier kommt das Wasser aus der Donauversinkung wieder zum Vorschein. Und da wollte ich als Nächstes hin, so als Gesamtpaket quasi.
Dazwischen ist halt blöderweise wieder mal die Hauptwasserscheide. Anscheinend hat der Ruhetag und das Training vorher was bewirkt und ich habs geschafft.
Nach Tuttlingen ging es dann so steil runter, dass ich mit dem alten Basso noch einen persönlichen Rekord eingestellt habe.
Etappe 18 Tuttlingen – Waldshut 78 km
Der Hauptteil der Donauversinkung liegt etwas oberhalb von Tuttlingen bei Immendingen. Aufgrund des sehr trockenen Sommers ist ein Großteil komplett trocken gefallen.
Dieses Foto entstand kurz nach dem seinerzeitigen Hauptschluckloch. Von dort ging es nach Zollhaus-Blumberg, wo ich ein letztes mal für diesen Urlaub die Hauptwasserscheide überquerte.
Über und unter der Sauschwänzlebahn, vorbei am nördlichsten Punkt der Schweiz ging es dann recht zügig hinunter ins Wutachtal. Mit dem Rad geht das halt deutlich steiler, kürzer und schneller als mit so vielen Schleifen.
Im restlichen Verlauf der Wutach geht es dann wieder gemütlicher.
Nach einem kurzen Abstecher nach Tiengen und einem Fotostopp an der Aaremündung für meine Sammlung, ging es dann nach Waldshut.
Fazit
Ich hätte theoretisch noch einen Tag gehabt, aber am nächsten Morgen hat es derartig geschüttet, dass ich mich wieder dem ÖPNV anvertraut habe. Irgendwann geht es mit #RundUmBaWü also in Waldshut am Bahnhof weiter. Dafür habe ich natürlich schon viele schöne Ideen.
Fazit
Ach wie schön. So mag ich meine Rennradurlaube. Ich war in Bayern, Österreich und der Schweiz, habe zweimal den Bodensee überquert. Ich habe lecker gegessen und getrunken, hatte schöne Unterkünfte. Nachdem ich sonst im August unterwegs war, fand ich die Suche nach günstigen Unterkünften nach den großen Ferien im September deutlich entspannter. Die ganz großen Etappen waren diesmal nicht dabei, hatte ich aber auch nicht erwartet. Dafür hat das mit dem Ruhetag toll geklappt.
Und für meine Sammlungen war so vieles dabei: Bahnstrecken und Bahnradwege, Quellen und Flussmündungen, ein Dreiländereck (virtuell im Bodensee), insgesamt dreimal die Hauptwasserscheide, nochmal der nördlichste Punkt der Schweiz…
…und natürlich viele neue Ideen für weitere Radtouren und -urlaube in einer wunderschönen Gegend.
Schaut Euch doch nochmal die Karte an. Was für ein herrliches Zickzack ich da gefahren bin!
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