In #RundUmBaWü mit dem Basso hab ich es schon angekündigt, ich müsste mal beschreiben, wie ich überhaupt nach Giengen an der Brenz gelangt bin. Die Grundidee könnt Ihr in Rund um Baden-Württemberg nachlesen.
Grob gesprochen:
Statt wie bei der Deutschlandumrundung „nur ich alleine auf dem Basso“ möchte ich unser wunderbares Bundesland in möglichst vielen verschiedenen Kombinationen umrunden.
Tag 1 Gravelbike 14 km
Und wie das beim Würfelreisen so passieren kann, ging es gleich anders los als erwartet. Meine erste Idee war, von Rheinsheim (legendärer Knotenpunkt für mehrere Touren bisher) gegen den Uhrzeigersinn zu reisen. Zur Einstimmung bin ich dann doch erstmal mit dem Gravelbike von daheim nach Rheinsheim gestartet.
Bin aber nicht weit gekommen. Mit einem unschönen Geräusch und anschließendem Dauerschleifen hat sich eine Speiche der alten Shimano-Systemlaufräder schon in Waghäusel verabschiedet. Irreparabel! Gut, dass sich das so nah von daheim ereignet hat. Waidwund haben wir uns noch zum Bahnhof Waghäusel geschleppt. Weil für mich ja auch Bahnstrecken gelten, die ich noch nicht in der Sammlung habe, bin ich von dort über Mannheim nach Hause gefahren. Waghäusel – Mannheim hatte ich erstaunlicherweise noch nicht. Damit hatten sich aber auch der Startpunkt und die Richtung schlagartig geändert. Jetzt sollte es also im Uhrzeigersinn gehen.
Tag 2 Wandern mit K2 12 km
Wenig später sind wir in Mannheim mit der Straßenbahn Linie 3 für die Sammlung zur Endhaltestelle nach Sandhofen gefahren. Von dort wanderten wir rheinabwärts bis zum tiefsten Punkt von Baden-Württemberg und dem Dreiländereck BaWü – Hessen – Rheinland-Pfalz.
An diesem Tag kamen wir bis Lampertheim.
Tag 3 Nordic Walking 20 km
Von dort ging früher mal eine Bahnlinie nach Weinheim, der ich nordisch walkend weitestgehend gefolgt bin.
Eine langes Stück des Weges führte mich durch die Viernheimer Heide. Dieses Sandtrockenrasen-Kleinod war lange Zeit Truppenübungsplatz und wird heute mit Eseln freigehalten.
Von Weinheim bin ich mit der Linie 5 weitergefahren, was zumindest bis Dossenheim Süd meiner Sammelleidenschaft zugutekam.
Tag 4 Wandern mit der Familie 10 km
Folglich ging die nächste Etappe in Dossenheim weiter. Das war eine hübsche kleine Familienwanderung am Rand des Odenwalds nach Süden. Wir kamen an der Thingstätte vorbei und hatten dann einen schönen Abstieg nach Heidelberg.
Tag 5 Familienradtour 45 km
Weils so schön war, konnte ich die Familie eine Woche später zu einer Radtour am Neckar überreden.
Dabei kamen wir auch am südlichsten Punkt Hessens vorbei, der bei Neckarsteinach inmitten des Neckar liegt.
Das Neckartal ist ja nicht nur recht hübsch, für den Radler hat es den Vorteil einer guten Bahnanbindung. Wir sind einfach so lange geradelt, bis eine Mehrheit keine Lust mehr hatte. So lag unser Endpunkt in Neckargerach.
Tag 6 Mountainbike 47 km
Im Grund müsste man (außer am Rhein) die ganze Umrundung mit dem Mountainbike oder zu Fuß machen, wenn man möglichst nahe an den Grenzverlauf ran möchte. Den Anspruch hab ich zwar nicht, aber diesmal stand doch eine MTB-Tour an.
Die mich dann bis ins bayrische Amorbach gebracht hat. Das war zwar keine anspruchsvolle Tour und wäre auch mit dem Gravelbike fahrbar gewesen. Aber schön einsam. Jetzt weiß ich, warum die Gegend auch Badisch Sibirien genannt wird.
Tag 7 Rennrad mit K2 47 km
Ab Amorbach wurde die An- und Abreise mit der Bahn doch so langwierig, dass dann Mehrtagestouren angesagt waren. Ich konnte K2 für unsere erste größere Rennradtour gewinnen. Deshalb gibt es auch endlich mal Fotos von mir „in Action“ auf dem Odenwald-Madonnen-Radweg.
Wir sind von Amorbach über Walldürn nach Tauberbischofsheim geradelt, wo wir bereits ein Hotel vorgebucht hatten.
Tag 8 Rennrad mit K2 76 km
Vor 11 Jahren sind wir als Familienurlaub an der Tauber runter geradelt. Nun sind wir in der Gegenrichtung gefahren und haben für die Strecke bis Rothenburg einen Tag gebraucht. Dafür haben wir damals mit K2 auf 20 Zoll noch 3 Etappen und ne halbe benötigt😉
Für Rothenburg hatte sie zwar schon eine vegane Essensmöglichkeit recherchiert, weshalb wir das auch unbedingt schaffen wollten, aber eine Unterkunft hatten wir noch nicht. Am Vatertagswochenende war das in der Tourihochburg eine Herausforderung, die wir im Teamwork gelöst haben. Dabei haben wir auch wirklich jede Ecke in der Altstadt erkundet.
Tag 9 Rennrad mit K2 32 km
An diesem Tag ging es darum, erstmal im Café Einzigartig zu frühstücken, dann weniger Kilometer zu schrubben und einen Bahnhof zu erreichen, von dem wir leicht nach Hause kommen könnten. Von Rothenburg ist ein blöder Umweg nötig. Außerdem wollte meine Begleiterin gerne auch mal Würfeln.
Auch wenn ich ihr Würfelverfahren etwas kompliziert fand😉, war das Ergebnis toll.
Unser Ziel war also der Bahnhof von Rot am See.
Tag 10 Tandem mit meiner Frau 68 km
Dann kam das 9-EuroTicket. Das mussten wir natürlich auch nutzen. So quetschten wir im Juni das Tandem in Regionalzüge. Wobei, auf dem Hinweg ging es noch.
Von Rot am See fuhren wir hinunter zur Jagst und folgten dieser dann flussaufwärts über Crailsheim und Ellwangen.
Hinter Ellwangen wechselten wir dann mal eben noch zum Kocher hinüber, weil wir bei Aalen bei Freunden übernachten wollten.
Tag 11 Tandem mit meiner Frau 62 km
Leider hatte mein Stoker sich am Vortag einen Sonnenstich geholt, weswegen sie die Sehenswürdigkeiten im Kocher- und später im Brenztal nicht so recht würdigen konnte.
Wie hier zum Beispiel den Ursprung des Weißen Kocher.
In Giengen an der Brenz haben wir die Tour dann abgebrochen, weil ein Stoker, die lieber liegend transportiert werden möchte, dringend nach Hause auf die Couch gehört. Leider gestaltete sich die Rückreise in der Bahn wegen 9-Euroticket und Tandemmitnahme etwas langwierig. Dieser Tag blieb uns beiden also nur bedingt in guter Erinnerung und wir haben auf jeden Fall noch eine Rechnung offen. Heißt: In dieser Kombination wollen wir bestimmt noch mindestens eine Etappe für #RundUmBaWü fahren.
Fazit
So gelangten wir/gelangte ich also bis Giengen an der Brenz und dann alleine mit dem Basso bis Waldshut. Ich habe mich also alleine und mit meiner Frau und K2 fortbewegt. Die Transportmodi waren: Wandern, Nordic Walking, Rennrad, Gravelbike, Mountainbike, Familienradtour, Tandem, Schiff, Zug und Straßenbahn. Bahnradwege oder sonstige stillgelegte Bahnstrecken waren auch viele dabei.
Was mir jetzt noch fehlt, ist ’ne Tour mit K1 und vielleicht mit Freunden oder Kollegen. Obwohl ich schon Schiff gefahren bin, hätte ich gerne noch ’ne Fähre. Das sollte sich am Rhein erledigen lassen.
Inzwischen habe ich ein neues Rennrad, das natürlich auch noch mindestens eine Etappe erhalten wird. Aber das ist eine andere Geschichte …